Wachstumshormone (GH) gehören zu den wichtigsten Endokrinstoffen, die das Körperwachstum, die Muskelentwicklung und den Stoffwechsel regulieren. Sie werden hauptsächlich von der Hirnanhangdrüse (Hypophyse) produziert und sind für die normale körperliche Entwicklung unerlässlich. In medizinischen Situationen, in denen ein Mangel oder eine Dysfunktion vorliegt, können synthetische Wachstumshormone therapeutisch eingesetzt werden.
---
- Indikationen für die Gabe von Wachstumshormon
- Wirkungsweise
- Dosierung & Verabreichung
- Pädiatrisch: 0,03–0,05 mg/kg Körpergewicht täglich, meist subkutan.
- Adulten: 0,2–0,5 µg/kg/min als kontinuierliche Infusion oder 0,3–0,4 mg/Tag, je nach Indikation.
- Nebenwirkungen
- Rechtliche und ethische Aspekte
- Fazit
- Wachstumsverzögerung bei Kindern – Bei genetisch bedingten Wachstumsstörungen wie achondroplastischer Dysplasie oder Turner-Syndrom.
- Chronische Nierenerkrankungen – Kinder mit chronischem Nierenversagen, die nicht ausreichend Wachstumshormon produzieren.
- Gewerbliche Mangelzustände – Menschen mit primärem HGH-Mangel, sei es durch genetische Defekte oder nach einer Hirnanhangdrüsenoperation.
- Adipositas im Kindesalter – In einigen Ländern wird HGH als Teil eines umfassenden Behandlungsplans zur Gewichtsreduktion eingesetzt, jedoch ist die Evidenz hierfür begrenzt.
- Genetisch bedingte Wachstumsverzögerung – Hier kann die Behandlung das Wachstum auf ein normales Niveau bringen und die Körperproportionen verbessern.
- Chronische Erkrankungen mit sekundärem HGH-Mangel – Beispielsweise bei chronischem Nierenversagen oder nach einer Operation der Hirnanhangdrüse. Durch Erhöhung des Hormonspiegels können Stoffwechselanomalien ausgeglichen werden.
- Posttraumatische Wachstumsstörungen – Bei Kindern, die durch Verletzungen oder Erkrankungen eine Störung im Wachstumshormonsystem erfahren haben.
- Gewichtsmanagement bei Adipositas (in speziellen Fällen) – Durch den Einfluss auf den Stoffwechsel und die Muskelmasse kann HGH zur Gewichtsreduktion beitragen. Dies sollte jedoch nur unter ärztlicher Aufsicht erfolgen.
- Unterer Bauchbereich – Der rechte oder linke Unterbauch ist ein beliebter Ort, swav.sa da hier ausreichend Fettgewebe vorhanden ist und die Nervenversorgung gut geeignet ist.
- Oberschenkel – Besonders bei Kindern kann der Oberschenkel als Alternative gewählt werden. Dabei wird die Spritze in das obere Drittel des Oberschenkels eingeführt.
- Oberarm – Der hintere Teil des Oberarms (Trizepsmuskulatur) ist ebenfalls eine Option, wenn Bauch oder Beine aus ästhetischen Gründen nicht verwendet werden sollen.
Erkrankung | Grund für GH-Therapie |
---|---|
Wachstumshormonmangel (Hypopituitarismus) | Erhöhung des Körpergewichts, Steigerung der Knochenmasse und Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit. |
Prader-Willi-Syndrom | Reduktion von Fettleibigkeit, Förderung von Muskelkraft und kognitiver Entwicklung. |
Turner-Syndrom (X-Mangel) | Erhöhung des Körpergewichts, Knochendichte und Verbesserung der körperlichen Fitness. |
Chronische Nierenerkrankung | Abwehr gegen Wachstumsverzögerungen bei Kindern und Jugendlichen. |
Kronischer Hepatitis-C-Infektion | Vorbeugung von Knochenverlust und Muskelabbau. |
---
Typ | Häufigkeit | Maßnahmen |
---|---|---|
Ödeme | häufig | Anpassung der Dosis, Diuretika |
Gelenk- und Muskelschmerzen | moderat | Schmerztherapie, physiotherapeutische Intervention |
Zuckerstoffwechsel-Störungen | selten | Blutzuckerkontrolle, ggf. Insulinanpassung |
Hautveränderungen (Akne) | gelegentlich | topische Therapie |
---
Wachstumshormon ist ein Hormon, das im Körper von der Hirnanhangdrüse produziert wird und eine entscheidende Rolle für die körperliche Entwicklung spielt. Durch gezielte Anwendung als Medikament kann es bei bestimmten Erkrankungen wirksam eingesetzt werden.
Wachstumshormone als Medikament
Im medizinischen Bereich wird synthetisches Wachstumshormon, meist in Form eines rekombinanten menschlichen HGH (Human Growth Hormone), verwendet. Die Herstellung erfolgt durch gentechnisch veränderte Bakterien oder Hefen, die das Hormon produzieren, welches anschließend gereinigt und zu pharmazeutischen Präparaten verarbeitet wird. Diese Medikamente sind für die Behandlung verschiedener Störungen zugelassen:
Wann helfen Wachstumshormone?
Wachstumshormon wirkt besonders dann, wenn ein physiologischer Mangel vorliegt oder bestimmte pathologische Zustände den natürlichen Hormonspiegel beeinträchtigen. Typische Situationen, in denen HGH-Ersatztherapien von Nutzen sein können, sind:
Injektionsort
Wachstumshormone werden in der Regel subkutan verabreicht, also unter die Haut, um eine langsame Freisetzung zu ermöglichen. Die häufigsten Injektionsstellen sind:
Die Wahl des Injektionsorts kann von Arzt zu Arzt variieren, je nach Alter, Körperbau und individuellen Vorlieben des Patienten. Wichtig ist, dass die Anwendung regelmäßig erfolgt – meist täglich oder mehrmals pro Woche –, um stabile Hormonspiegel zu gewährleisten und Nebenwirkungen wie Ödeme oder Gelenkschmerzen zu minimieren.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Wachstumshormone als Medikament gezielt eingesetzt werden können, wenn ein klarer Mangel besteht. Die Therapie ist individuell anpassbar, erfordert regelmäßige Kontrollen und die richtige Technik bei der subkutanen Injektion.