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- Einführung
- Biosynthese und Regulation
- Wirkmechanismen
- Klinische Indikationen
- Dosierung & Verabreichung
- Nebenwirkungen & Risikobewertung
- Monitoring
- Interaktionen mit anderen Medikamenten
- Forschung & Zukunftsperspektiven
- Fazit
- Hypothalamische Steuerung
- Neurotransmitter und andere Hormone
- Metabolische Faktoren
- Circadiane Rhythmik
- Alterungsprozess
- Stimulation des Knochenwachstums
- Proteinsynthese in Muskeln
- Fettstoffwechsel
- Glukosestoffwechsel
- Wirkung auf das Immunsystem
- Veränderung der Körperzusammensetzung
- Wachstumsdefekte
- Körpergewichtsmanagement
- Sarkopenie und Frailty
Ebene | Mechanismus |
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Neuroendokrine Steuerung | Hypothalamus setzt GH-Freisetzungsfaktor (GHRH) frei; somatostatin hemmt die Sekretion. |
Endokrine Feedbackschleife | Hohe IGF-1- und GH-Werte senken GHRH, erhöhen Somatostatin – negative Rückkopplung. |
Genetische Kontrolle | GH1-Gen kodiert das präprohGH; Mutationen führen zu Wachstumshormonschwäche oder -überproduktion. |
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IGF-1-Produktion – Leber produziert IGF-1, das Zellwachstum, Proteinsynthese und Glukosemetabolismus reguliert.
Metabolische Effekte – Lipolytik (Abbau von Fettsäuren), antidiabetisch (erhöhte Insulinempfindlichkeit), proteolytisch.
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Zustand | Therapie |
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Wachstumshormonmangel bei Kindern | hGH-Therapie (subkutan) – tägliche Dosis, Dosierung nach Körpergewicht. |
Akromegalie (übermäßige GH-Sekretion) | Somatostatin-Analoga, GH-Rezeptorblocker, chirurgische Entfernung der Hypophyse. |
Spätpubertät mit GH-Mangel bei Erwachsenen | Lebenslange Therapie – individuell angepasst. |
Muskelatrophie/Sehnenverletzungen (experimentell) | Kurzzeitige Dosissteigerung – klinisch noch nicht standardisiert. |
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Erwachsene: 0,2–1,0 mg/Tag; häufigmals aufgeteilt in 2–3 Dosen.
Verabreichungsweg: subkutan (Injektionspumpe oder manuell), gelegentlich intramuskulär bei Akromegalie.
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Kategorie | Häufigkeit | Typische Manifestationen |
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Metabolisch | Mild bis moderat | Ödeme, Hyperglykämie, Insulinresistenz |
Orthopädisch | 10–20 % | Gelenkschmerzen, Sehnenentzündungen |
Onkologisch | Langzeitstudien: 0,3 % | Erhöhte Tumorproliferation bei Vorliegen von Neoplasien |
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Blutdruck & Glukosekontrolle – monatlich in den ersten Monaten.
Röntgen / Ultraschall (bei Akromegalie) – jährliche Bildgebung zur Überwachung des Tumorstatus.
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Medikament | Wirkung auf GH-Therapie |
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Metformin | Kann IGF-1-Spiegel senken, daher Dose anpassen. |
Kortikosteroide | Erhöhen die Notwendigkeit von hGH – Dosierung erhöhen. |
Antiepileptika (Phenytoin) | Beschleunigen GH-Metabolismus – höhere Dosis erforderlich. |
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Spezifische GH-Rezeptor-Agonisten mit geringerer Sehnenbelastung.
Immuntherapien gegen Akromegalie-Tumoren (PD-1/PD-L1 Blockade).
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Humanes Wachstumshormon (HGH) ist ein entscheidender regulatorischer Faktor im menschlichen Körper, der für die Entwicklung, das Zellwachstum und die Stoffwechselregulation verantwortlich ist. Das Hormon wird in der Hypophyse produziert und spielt eine zentrale Rolle bei der Steuerung von Körpergröße, Muskelmasse, Fettverteilung sowie bei der Erhaltung von Geweben und Organen im Erwachsenenalter.
Somatotropin, auch bekannt als Wachstumshormon, gehört zur Familie der Peptidhormone. Es besteht aus 191 Aminosäuren und hat eine charakteristische dreidimensionale Struktur mit vier Antikörperähnlichen Hohlräumen (Domains). Die Synthese von Somatotropin erfolgt im somatotrophen Zellkern der Hypophyse, wo es zunächst als PräprohGH vorliegt. Durch enzymatische Verarbeitung wird die Vorstufe zu ProhGH und schließlich zu aktivem HGH veredelt. Das endogene Wachstumshormon wird in kurzen pulsierenden Ausschüben freigesetzt, deren Häufigkeit und Höhe durch neuroendokrine Signale reguliert werden.
Die GH-Sekretion folgt einem komplexen Kontrollmechanismus, der von mehreren Faktoren beeinflusst wird:
Die physiologischen Wirkungen von HGH sind vielfältig:
Die medizinische Anwendung von HGH umfasst eine Reihe von Indikationen:
Die Dosierung der Therapie ist individuell festzulegen. Typische Dosen liegen zwischen 0,025 mg/kg Körpergewicht bis maximal 0,04 mg/kg pro Tag und werden häufig subkutan verabreicht. Die Nebenwirkungen umfassen Ödeme, Gelenkschmerzen, Insulinresistenz sowie seltenere Komplikationen wie Akromegalie bei Überdosierung.
Abschließend lässt sich sagen, dass HGH ein komplexes Hormon ist, das in vielen physiologischen Prozessen eine Schlüsselrolle spielt. Seine Sekretion wird streng durch neuroendokrine Signale, metabolische Bedingungen und circadiane Rhythmen reguliert. Die therapeutische Nutzung von HGH erfordert sorgfältige Dosierung und Überwachung, um die gewünschten Effekte zu erzielen und Nebenwirkungen zu minimieren.